
#014 Von Höhen und Tiefen: Mein Weg zur Genesung nach dem Meniskusriss
Die Welt eines Triathleten ist von Natur aus eine Herausforderung, sowohl auf der Rennstrecke als auch im Leben. Vor Kurzem sah ich mich mit einem unerwarteten Hindernis konfrontiert – einem Meniskusriss. In meinem vorherigen Artikel habe ich bereits darüber berichtet und die Empfehlung meines Arztes für eine zeitnahe Operation erhalten.
Um sicherzugehen, habe ich mir eine zweite Meinung eingeholt und einen weiteren Arzt aufgesucht. Dieser führte ebenfalls eine gründliche Untersuchung durch, begutachtete die MRT-Bilder und bestätigte die Notwendigkeit der Operation. Das eingerissene Stück im Knie verursachte Blockaden, die langfristige Schäden verursachen würden, welche durch die Operation verhindert werden sollten. Er erklärte anschaulich, was bei der Operation repariert werden würde, empfahl mir zwei erfahrene Chirurgen und gab mir Ratschläge für die Zeit nach der OP. Seine Zuversicht stärkte meinen Glauben an einen positiven Ausgang.
Durch Vitamin B sicherte ich mir rasch einen OP-Termin bei einem der empfohlenen Chirurgen. Dieser bestätigte erneut die Diagnose, erklärte mir nochmal den Operationsablauf und überraschte mich mit der Information, dass er selbst begeisterter Triathlet ist und 2022 sogar den Ironman in Hawaii gefinished hat. Da fühlte ich mich gleich noch besser aufgehoben.
Der Operationstag begann mit einer fröhlichen Krankenschwester, die mich durch die Vorbereitungen führte. Auch der Anästhesie Arzt machte seine Späßchen mit mir, um mir meine Angst zu nehmen und schwups bin ich im Aufwachzimmer wieder aufgewacht. Was ist passiert, total benommen und mit ein bissel schmerzen im Knie liege ich auf einmal im Aufwachzimmer.
Der Eingriff verlief wohl reibungslos, und nach ausreichend Tee um meinen nüchternen Körper wieder auf trapp zu bringen wurde ich auch gleich wieder entlassen. Der Transport nach Hause mit Unterstützung von zwei älteren Herren verlief überraschend problemlos. Ich hatte zuerst meine Bedenken, da die OP im zweiten Stock der Tagesklinig durchgeführt wurde und ich selbst ohne Fahrstuhl wieder runter musste. Aber da musste jeder durch, der dort Operiert wurde und es klappte anscheinend immer.


Die ersten Tage und Nächte nach der OP waren von Schmerzen und Überlegungen geprägt, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Regelmäßige Schmerzmittel waren unumgänglich. Aber das geht glaube ich jeden so. Für mich als bekennender Nadelphobiker waren das schlimmste die täglichen Trombrosespritzen, da ich nicht über 1000 Schritte kam. Netflix schauen und Bein Hochlagern, damit ich das Bein in die Streckung bekomme waren meine erste Aufgabe.
Nach einer Woche erfolgte das Fädenziehen, und ich konnte ab da kurze Distanzen ohne Krücken humpeln. Doch der Weg zur vollen Genesung brauchte noch ein bissel. Physiotherapie-Termine waren erst in einem Monat verfügbar, und das Knie benötigte weiterhin spezielle Aufmerksamkeit. Um die Zeit zu Überbrücken habe ich mir von befreundeten Physiotherapeuten ein paar Übungen erklären lassen die selbst durchführen kann um das Knie wieder beweglicher zu bekommen. Weil ich Probleme mit dem Auf Toilette setzen hatte habe ich mich sogar zu einer Toilettensitzerhöung überreden lassen.


Der Arzt schlug vor, das Knie zu punktieren, um den Druck durch die Schwellung zu mindern. Und da sind schon wieder diese Nadeln, aber für einen Triathlet gibt es so etwas wie geht nicht, nicht! Also war es beschlossene Sache, das er mir drei Kanülen Blut oder wer weis was aus dem Knie abgezapft hat. Zum Schluss kam dann nur noch der Spruch: „Warten sie ab, heute Abend bekommen sie das Knie endlich wieder krumm und können mit dem Rollentrainer Training wieder starten. Ich hätte das nicht so lange herausgezögert wie sie.“ Natürlich habe ich zum Abend noch keine ganze Pedalrunde geschafft. Aber ab jetzt wollte ich es jeden Tag wissen.
Die nächsten Wochen brachten schrittweise Verbesserungen. Das Training auf dem Rollentrainer begann, und ich konnte allmählich wieder schmerzfrei radeln. Der Weg zur vollständigen Genesung war geprägt von kleinen Erfolgen und der stetigen Steigerung meiner Trainingseinheiten.


Aktuell trainiere ich seit zwei Wochen wieder und spüre, wie es von Mal zu Mal besser wird. Der Fokus liegt darauf, die Kraft gleichmäßig auf die Pedale zu bringen. Obwohl die Herausforderungen nicht zu unterschätzen sind, bin ich zuversichtlich, dass ich im Januar meinen Trainingsplan starten kann. Gestern habe ich sogar wieder eine lockere Laufeinheit auf dem Laufband absolviert. Die Geduld hat sich gelohnt, und ich freue mich darauf, meiner Leidenschaft bald wieder uneingeschränkt nachgehen zu können.
Mein Fazit
- Es wird immer kleine oder größere Herausforderung, und unerwartete Hindernisse wie ein Meniskusriss geben. Auch wenn es schwer fällt sollte man sie akzeptieren und aktiv nach einer Lösungen suchen.
- Es ist nicht verkehrt für die Entscheidungsfindung sich eine zweite Meinung einzuholen. Das hat mir geholfen, vertrauen zu schaffen und die richtige Entscheidung zu treffen.
- Und zu guter Letzt, dass alles hat ganz schön viel Zeit in Anspruch genommen. Es erfordert Geduld und Durchhaltevermögen und wenn man diese aufbringt wird man immer wieder kleine Erfolge erzielen.
Das war es erstmal wieder von mir. Wenn es Dir gefallen hat dann schreibe mich an und ich setze Dich auf meine Newsletter Liste. So bekommst Du jedes Mal wenn es einen neuen Blog Eintrag gibt eine Erinnerungsmail.
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Beste Grüße,
Euer Mario
One Comment
W. Michael
Glückwunsch zu den doch schon guten Ergebnissen. Ich wünsche Dir weiter alles Gute 🍀