
#010 „Die Wahrheit über Bike Fitting: Von schmerzhaften Erkenntnissen und bahnbrechenden Veränderungen“
Bist du bereit, die schockierende Wahrheit über Bike Fitting zu erfahren? Wenn du glaubst, dass du auf deinem nagelneuen Triathlon Rad wie der König der Straße fahren wirst, dann lies weiter. Ich dachte das auch, bis ich mich in den Sattel meines nagelneuen Canyon Speedmax CF SLX schwang und feststellte, dass ist ja doch nicht so leicht. Meine Fahrt in der Aero-Position war Anfangs eine Qual und ich brauchte eine Ewigkeit um mich überhaupt zu überwinden mich in die Aero Position bei der fahrt zu bewegen. Als ich nach mehreren Versuchen mich endlich getraut habe in der Position zu fahren, fehlte dennoch das gewisse Etwas. Ich konnte mich einfach nicht wie alle sagten in den Lenker legen und über die Straße gleiten. Die Lösung? Ein Bike Fitting.
Der Weg zum Bike Fitting:
Nachdem ich mir ein neues Triathlon Rad gekauft hatte, das sich beim Fahren nicht so anfühlte, dass ich auf ihm 180km, oder auch nur 90km in der Aero Position fahren kann, beschloss ich, einen Termin für ein Bike Fitting zu vereinbaren. Überall war die Warteliste bis zur zweiten Jahreshälfte gefüllt, außer bei der Bike Akademie Berlin von Thomas Pollesche. Ich hatte Glück! Obwohl die Kosten etwas höher waren als anderswo, wollte ich es darauf ankommen lassen. Schließlich möchte ich in einem Monat mit diesem Rad meinen ersten Wettkampf fahren. Also habe ich in einem Vorabtelefonat mit Thomas alles wichtige besprochen und wir haben auch gleich einen Termin zum Bike Fitting vereinbart.
Das Bike Fitting-Erlebnis:
Drei Stunden dauerte der Termin bei Thomas Pollesche. Natürlich war ich schon 15 Minuten früher da, weil ich nicht zu spät sein wollte. Ich wurde sehr freundlich empfangen und übergab mein Rad und die Ersatzteile. Während Thomas von der Bike Akademie Berlin mein Rad in den Rollentrainer spannte und die Geräte startete, zwängte ich mich in meinen Triathlon Anzug. Im Vorgespräch und der Bestätigungsmail hieß es: Bitte bring folgendes zum Bike Fitting Termin mit: das saubere Rad, bei eklektischer Schaltung mit geladenen Akkus, deine Radschuhe, ggf. vorhandene Radschuheinlagen, alle zum Lenker gehörenden Schrauben und Spacer, ggf. vorhandene Vorbauten oder Sättel, die mit einbezogen werden sollen, eine kurze Rad Hose/Einteiler, ein enges trockenes Trikot oder Funktionsshirt, dein Helm, deine Radbrille, ein Handtuch. Alles war perfekt organisiert: Ich wurde gleich in ein Umkleideraum geleitet und musste nach dem umziehen nur kurz im Wartebereich auf der Couch warten. Pünktlich um 9:00 Uhr begann das Abenteuer. Thomas stellte mir einige Fragen, um meine Ziele, meine sportliche Verfassung und vieles mehr.

Es beginnt mit Beweglichkeit:
Nach dem bissel Smalltalk wurde erst einmal meine Beweglichkeit gründlich überprüft. Thomas führte Tests wie die Rumpfbeuge und Beinstreckung mit mir durch, um zu sehen, wie flexibel ich war und wie weit ich meine Beine an meinen Oberkörper heranziehen konnte. Es war eine Erkenntnis, die mich zunächst etwas frustrierte: Meine Beweglichkeit ließ zu wünschen übrig. Es war offensichtlich, dass ich an diesem Punkt Verbesserungen brauchte, um meine Leistung auf dem Rad zu maximieren. Natürlich hat er dafür auch eine kleine Abhilfe vorbereitet. Er hat mir versprochen mit der Auswertung am Ende werde ich ein paar Übungen von ihm bekommen, mit denen ich selbstständig zuhause meine Beweglichkeit trainieren und meine Körperhaltung optimieren kann.



Dann ging es weiter mit den Füßen:
Anschließend nahm er sich meine Schuhe vor, da er mit den Füßen begann. Da hatte er auch gleich den nächsten Punkt entdeckt. Ich habe sehr breite Füße und meine Pearl Izumi Triathlon Radschuhe sind sehr schmal. Dadurch werden meine Zähen zusammen gequetscht, was auf langen Strecken schon unangenehm sein kann. Um mir zu verdeutlichen wieviel Platz meine Füße benötigen, hat er die Solen aus meinen Schuhen genommen und auf ein Blatt Papier gelegt. Im Anschluss habe ich mich daraufgestellt und er hat meine Fußkonturen nachgezeichnet. Erschreckend, wieviel Platz ich eigentlich benötige und was ich wirklich zur Verfügung hatte. Im Anschluss hat er meine Füße mit einem Scanner vermessen um meine wirkliche Fuß Größe zu ermitteln. Für mich war von vornherein klar ich werde mir sowieso ein paar neue Schuhe gönnen, da meine schon sehr alt und abgenutzt sind. Vielleicht hat er ja genau das, was ich brauche.
Aber jetzt ab aufs Rad:
Jetzt begann das eigentliche Bike Fitting. Thomas stattete meinen Sattel zuerst mit einer Druckmatte aus und platzierte zusätzliche Druckplatten in meinen Schuhen. Dadurch konnte er die Kräfte, die während des Fahrens entstehen, genauestens analysieren. Nach und nach wurden dann die Wattzahlen erhöht, während Thomas meine Körperhaltung und die Auswirkungen der Kräfte in allen Bereichen aufzeichnete. Dank der Druckplatten konnte man deutlich erkennen, wie ich hin- und her rutschte oder die Kraft einseitig auf die Pedale übertrug. Doch auch eine andere Herausforderung zeigte sich: Meine Beweglichkeit ließ es nicht zu, dass ich in der Aero-Position lange genug die Straße im Blick behielt. Es wurde deutlich, dass hier Verbesserungen notwendig waren, um meine Fahrtechnik zu optimieren und mich auf lange Strecken komfortabler zu fühlen.
Also erstes mal schrauben!
Zuerst hat er den Sattel höher gestellt um meinen Tritt und meine Sitzposition zu verbessern. Danach ging es an das Cockpit. Da wurde ein schräger Spacer verbaut, damit mein Oberkörper aufrechter aber auch noch zusätzlich gestreckt wird.
Danach wurde wieder der Sattel etwas höher gestellt und zu guter Letzt hat er mir noch neue Schuhe gegeben und die Pedalplatten neu eingestellt. Damit ging dann auch mein Spitzfuß beim Treten weg.
Natürlich musste ich zwischen jeder Veränderung wieder alle möglichen Wattbereiche abfahren, um zu sehen wie sich diese Sitzposition bei den unterschiedlichen Belastungen verhält.


Die Erkenntnis:
Ich muss sagen dieser Termin war für mich, jeden Cent wert. Es ist zwar nicht günstig, aber ich hätte das so auch nie alleine hin bekommen. Thomas hat sich richtig Zeit genommen und mir alles in Ruhe erklärt was wir gemacht haben und was ich tun sollte um noch mehr für meine Ziele aus mir heraus zu holen. Zu guter Letzt hat er mir alles noch mal zusammengefasst und mit einem kleinen Trainingsplan für Beweglichkeit als Mail zugesendet. Ich habe mich sehr gut aufgehoben und betreut gefühlt.
Und das Wichtigste: Das Rad fühlt sich jetzt richtig gut an! Ich bin noch am selben Tag raus auf die Straße und noch 35km in der Aero Position ohne Beschwerden gefahren.
Das war es erstmal wieder von mir. Wenn es Dir gefallen hat dann schreibe mich an und ich setze Dich auf meine Newsletter Liste. So bekommst Du jedes Mal wenn es einen neuen Blog Eintrag gibt eine Erinnerungsmail.
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Beste Grüße,
Euer Mario
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